Schmiedenhistorie

Schmiede Heister in Donsbrüggen

Theodor Heister (1886-1960) erlernte in Rees-Haldern das Schmiedehandwerk. Dort dürfte er Helene Pelzer (1888-1945) kennen gelernt haben, die er 1912 in Rees heiratete.
Noch im Jahr der Trauung errichtete Theodor Heister, der 1911 die Meisterprüfung als Hufschmied abgelegt hatte, in der Mehrer Straße zu Donsbrüggen ein Wohnhaus mit einer angrenzenden Schmiedewerkstätte. Die Baukosten hierfür betrugen ca. 11.000 Mark.

Bis in den 50er Jahren führten Theodor und später sein gleichnamiger Sohn den Schmiedebetrieb.
1990 wurde die leerstehende Werkstätte zu einem Museum umgebaut. In ihr befinden sich heute Werkzeuge, Geräte und Maschinen, die ein Schmied in der ersten Hälfte des 20 Jh. benutzt hat.

Noch heute können Interessierte auf Anfrage an kleinen Führungen teilnehmen. Anfrage erbeten unter .

Die Geschäftsunterlagen nebst weiterer Dokumente der Schmieden in Donsbrüggen und Grieth, diese umfassen die Jahre von 1893 bis 1991, wurden im Original beim Stadtarchiv Kleve archiviert, dort unter der Zugangsnummer 2011/10. Kopien befinden sich im Deutschen Schmiedemuseum Hagen und im Archiv des  in Kleve ansässigen familien- und heimatkundlichen Vereines Mosaik.

Schmiede Heister in Empel

Der Schmied Wilhelm Heister wurde 1877 in Grieth geboren, wo er mit seinen sechs Geschwistern in der Gaststätte Heister aufwuchs. Die Mutter Elisabeth (1848-1919) betrieb die Gaststätte, der Vater Eberhard (1838-1898) war Fuhrunternehmer.
Nach dem Tode des Vaters übernahm Johan, der älteste Bruder von Wilhelm, die Gaststätte. Alle anderen Brüder entschieden sich Schmied zu werden.
So errichtete der Bruder Theodor 1912 in Donsbrüggen eine eigene Werkstätte, Heinrich übernahm nach dem Ersten Weltkrieg in Grieth den Schmiedebetrieb von Sackers, und Gerhard, ohne die Selbständigkeit zu wagen, verdingte sich ebenfalls als Schmied seinen Unterhalt.
Wilhelm heiratet 1902 in Grieth Sibylla Hell (1876-1946). Im Jahr der Trauung erwarben sie die in Empel (Hurl) zum Verkauf anstehende Schmiede.
Wilhelms gleichnamiger Sohn (1906-1992) ging von 1921 bis 1923 bei seinem Vater in die Lehre. 1934 legte er vor der Handwerkskammer Düsseldorf die Meisterprüfung ab.

Bis Oktober 1955 betrieben Vater und Sohn die Schmiede in Empel. Die voranschreitende Technisierung zwang den Junior allerdings zur Aufgabe des Betriebes.

Schmiede Heister in Grieth

Heinrich Heister  (1879-1957) ging von 1893 bis 1896 bei dem Schmiedemeister Thomas Sackers zu Grieth in die Lehre.

Bis zur Einberufung zum Wehrdienst arbeitete er in der Schmiede des Meisters als Geselle. Noch in seiner Wehrdienstzeit (1900 bis 1902) bestand er die Prüfung zum Hufbeschlagschmied.

Bis zu seiner Heirat arbeitete er in verschiedenen Schmiedebetrieben. Sein Arbeitsbuch weist als Arbeitgeber die Schmiedebetriebe Klassen, Holthausen, Matenaars und letztlich wieder Sackers in den Orten Uedem, Ruhrort, Keppeln u. Grieth aus. Ebenfalls arbeitete er von 1904 bis 1906 bei seinem Bruder Wilhelm in Empel.

Im Jahre 1909 vermählte Heinrich sich mit Johanna Rouenhoff (1884-1950). Die ersten Jahre verbrachten die Eheleute auf der Leutherheide bei Geldern.

Nach Ende des Ersten Weltkrieges ist Heinrich mit seiner Familie zurück nach Grieth gezogen. Dort übernahm Heinrich die am Rhein gelegene Schmiede des Thomas Sackers.

1939 bestand der einzige noch lebende Sohn der Eheleute Heinrich Heister, Johannes Heister (1911-1997), die Prüfung zum Schmiedemeister.
Er übernahm die Schmiedewerkstätte und arbeitete dort noch im betagten Alter bis zu seinem Tode in 1997.

Wohnhaus und Schmiede stehen heute nicht mehr.